Louis, Herr über eine Plantage in der Nähe New Orleans', der nach dem Tod seines Bruders nur noch an einem seidenen Faden am
Leben hängt, wird von Lestat „blutgeküsst“ – er ist einer der ersten Vampire der Neuen Welt. Was folgt ist
eine Art vampirische Ehehölle: So wenig wie er sein Dasein als Vampir akzeptieren will, kann Louis Lestats Gegenwart ertragen. In seinem Wahnsinn und seiner Verzweiflung darüber, was aus ihm geworden ist, über das blutlechzende Tier, das Lestat aus ihm gemacht hat, steckt Louis schließlich seinen gesamten Besitz in Brand.
Es ist das pestgezeichnete New Orleans, das Louis schließlich das Vampirkind
Claudia - von Lestat auf ewig eingesperrt in den Körper eines sechsjährigen
Mädchens - zum Geschenk macht. Ihr Tod in Paris durch die Gecken des Théâtre des Vampires lässt Louis über Jahrhunderte nicht los. Ohne Lestat, den er lange Zeit tot glaubt, und ohne Armand, den Mentor des Théâtre des Vampires, den er liebt, dessen Gleichgültigkeit gegen das Leben er jedoch nicht begreifen kann, durchwandert er fortan die Zeit alleine ohne je zu schlafen.
Wenn Lestat der funkelnde Held dieser Schattenwelt ist, dann ist Louis sein antithetischer Doppelgänger:
Sein Ernst, seine Vernunft und Überlegtheit stehen ganz im Kontrast zu Lestats impulsiver Mutwilligkeit. Louis’ Menschlichkeit, die er sich, anders als alle anderen seiner Art, über die Jahrhunderte erhalten hat und seine
scheinbare Schwäche (So verfügt er, zum Beispiel, über keinerlei Psi-Fähigkeiten) scheinen gerade der Grund für seine Geduld zu sein – für
seine Fähigkeit die Ewigkeit zu ertragen.