Schattengondel

Die Königin der Verdammten (USA 2001)
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Regisseur: Michael Rymer

Darsteller: Stuart Townsend (Lestat), Aaliyah (Akasha), Marguerite Moreau (Jesse), Vincent Perez (Marius), Lena Olin (Maharet), Paul McGann (David Talbot), Claudia Black (Pandora), Christian Manon (Mael), Bruce Spence (Khayman), Matthew Newton (Armand)

DVD-Specials: Original-Kommentar des Regisseurs, Produzenten und Cutter; Erinnerungen an Aaliyah; Interviews; „Hinter den Kulissen“;  3 Musikvideos von Lestat; Musikvideo „Cold“ von Static X; 2 Ausschnitte aus Lestats Konzert; Zusätzliche Szenen; Verpatzte Szenen; Foto-Galerie, Kinotrailer

 

Vom Klappentext der DVD: „Jahrhundertelang hat sie auf den Richtigen gewartet, der sie erlöst, um endlich wieder über das Reich des Bösen zu herrschen. Sie heißt Akasha und sie ist die verruchte, königliche Herrin aller Vampire. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen: Der Richtige ist da!

Popstar Aalyiah ist ‚Die Königin der Verdammten’ in dem blutigen Vampirfilm nach dem Roman aus der ‚Chronik der Vampire’ von Anne Rice. Ihr zur Seite steht der Untote Lestat (Stuart Townsend), der schon in ‚Interview mit einem Vampir’ im Mittelpunkt stand.

Nach langer Zeit erwacht er aus einem tiefen Schlaf, um sich eine gottähnliche Existenz zu schaffen. Er wird ein Rochstar. Mit seiner Musik erobert er sie ganze Welt – und weckt auch die Begierde der allmächtigen Akasha. Gemeinsam mit Lestat könnte sie die Welt bis in die Ewigkeit beherrschen. Doch Lestats stärker und stärker werdendes Interesse für eine Sterbliche aus Fleisch und Blut (Marguerite Moreau) könnte ihnen zum Verhängnis werden...“

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Klingt irgendwie nach einem klassischen Blutsaugermärchen. Junger Prinz ist im Netz böser Königin gefangen, verliebt sich in gute Prinzessin, wird geläutert und es gibt ein blutig-bitteres Happy End. Na dann: Bon Appétit.

 

Unnötig zu erwähnen, dass dieser Film abgesehen von seinem Titel nicht viel mit dem Roman gemein hat. Wer nicht gerade zu Anne Rices Hardcore-Fans gehört, könnte ja noch über die eigenartige Lestat-Jesse-Romanze, eine bronzehäutige, grünäugige R&B-Akasha mit seltsamem Akzent und einen fast kahlgeschorenen schwarzhaarigen Marius-Magnus-Verschnitt hinwegsehen, aber – puh – diese peinliche Antiquitäten-Sammlung aus Ältesten, die im einundzwanzigsten Jahrhundert noch in den Klamotten herumlaufen, die sie bei ihrer Erschaffung trugen, ist dann doch ein harter Brocken: Khayman hat offenbar zu viel Douglas Adams gelesen, dass er nie ohne Badehandtuch auf dem Kopf aus dem Grab steigt, und Armand stellt eine gelungene Kreuzung zwischen Leonardo di Caprio und Laa-laa von den Teletubbies dar. Offenbar kam selbst den Machern von „Queen of the Damned“ beim Anblick dieses verstaubten Tatterkreisvereins das Grauen – so bereitet es Akasha auch nicht die geringste Mühe, Jahrtausende alten Blutsaugern mit einer einzigen Handbewegung den Garaus zu machen. Die meisten Szenen mit den Ältesten wurden ohnehin rausgeschnitten – „de-emphasis of the Ancients“ wie es bei den „Zusätzlichen Szenen“ so schön euphemistisch heißt. Vielleicht besser so – „Stay away, stay away wherever you are!“

 

Mein Lieblingscharakter in diesem Film ist übrigens der Violinenbogen, der, nachdem offenbar niemandem eine bessere Lösung dafür eingefallen ist, wie Lestat den Weg zu Akashas Schrein finden soll, die Sache dem Vampir im wahrsten Sinne des Wortes aus der Hand nimmt und ihm eigenhändig den Geheimgang zur Krypta weist. Nett.  

 

Immerhin zwei Lichtblicke hat der Film jedoch zu bieten – zwei Lichtblicke, die ihn für mich trotz aller Peinlichkeiten doch irgendwie sehenswert machen. Der eine heißt Stuart Townsend und sieht ganz einfach unheimlich vampirisch gut aus; er hat einfach diesen gewissen „Achtung-ich-beiße-Blick“ – er ist nicht Lestat, nein, aber er schafft eine lestatische Atmosphäre.  Der zweite Lichtblick ist die Musik – Disturbed, Marilyn Manson, Korn, Papa Roach und andere haben einen gelungenen Soundtrack zusammen gestellt – yep, so in etwa stelle ich mir Lestats Gesang vor.

 

Fazit: Falls „Königin der Verdammten“ den Anspruch hatte, sich an „Interview mit dem Vampir“ messen zu wollen, ist er meilenweit am Ziel vorbei geschossen. Falls nicht übrigens auch ;-). Aber was soll's - grottenschlecht ist er auch nicht unbedingt.

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