Schattengondel

Marius

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"Wir sind nicht unfehlbar. Wir haben keinen Auftrag von Gott. Wir durchstreifen die Erde nicht anders als die gewaltigen Raubkatzen in den Tiefen des Dschungels und haben nicht mehr Anspruch auf die, die wir töten, wie jede andere Kreatur, die leben will."

(Marius in "Armand der Vampir")

 

Marius, Sohn eines römischen Senators und einer Germanin, bereist als Chronist das ganze Römische Reich, als er um 10 nach Christus mit etwa vierzig Jahren von Mael, dem keltischen Druiden, gefangen genommen und von Mitgliedern seines Stammes zur vampirischen Metamorphose gezwungen wird  - ein alter, schwachen Vampir, von den Kelten als „God of the Grove“ verehrt, der die versuchte Tötung Jener Die Bewahrt Werden Müssen überlebt hat, verleiht ihm die Dunkle Gabe und schickt ihn nach Ägypten, wo Marius Enkil und Akasha findet und vom Blut der Königin trinkt.

Fortan verbringt Marius den größten Teil seines langen Lebens als Wächter Jener Die Bewahrt Werden Müssen. Immer wieder verlegt er den Standort seiner narkotisierten Schützlinge, um sie vor ihren Feinden – besonders aber vor dem christlich-satanistischen Orden der Vampire unter Santino – zu schützen.

 

Doch bei aller Ergebenheit seiner unsterblichen Königin gegenüber findet Marius de Romanus doch immer wieder Zeit seinen beiden großen Leidenschaften – der Kunst und Wissenschaft – zu frönen. Im römischen Antiochia begegnet er Pandora, die er schon als Kind kannte, und für einige Jahrhunderte wird sie seine unsterbliche Geliebte. Im Venedig der Renaissance schenkt er dem jungen Armand seine Liebe und die Ewigkeit – rückblickend beschreibt Marius später die Jahre im Italien des fünfzehnten Jahrhunderts als die schönsten seines Lebens. Jäh wird sein Glück jedoch von Santinos Bande satanistischer Fanatiker zerstört, die Marius Piazzo in Brand stecken, Armand verschleppen und seine Schüler auf den Scheiterhaufen führen. Mit Hilfe seiner sterblichen Freundin Bianca, die er später zu seiner Gefährtin macht, gelingt es dem schwer verbrannten Marius Akashas Schrein zu erreichen, wo ihr Blut ihn heilen kann.

 

Marius, der Intellektuelle, der Philosoph, der Maler, der Künstler, der Atheist  und Rationalist, verkörpert für Armand, Lestat und viele andere die Figur des weisen Mentors und seine Vernunft steht im verbalen Showdown gegen die Königin der Verdammten gegen Akashas irrationalen Fanatismus. Und doch weist das Bild vom weisen Stoiker Marius Risse auf – sein Jähzorn etwa, der ihn immer wieder in die Einsamkeit treibt, oder die Grundsätze, die er aufstellt, ohne sie eigentlich zu befolgen, wollen nicht recht in dieses Bild passen. Vielleicht spiegeln diese "Risse in der Marmorstatue" ja auch nur die Gespaltenheit des Unsterblichen wieder, der selbst zu der Art von Gott wurde, an den er nie geglaubt hat... Interessant machen sie ihn auf jeden Fall.

Fanart by Dany and Dany
Photos of Jason Secto